NEUHEIT: BIG JOE
Das weltweit besterhaltene Exemplar des mörderischen Dinosauriers Allosaurus ist bei uns eingezogen. Der gigantisch große Allosaurus beherrschte die Erde mehr als zehn Millionen Jahre lang und tötete nicht nur jede Beute, die in seine Nähe kam. Es hielt sogar die Tyrannosaurier-Familie derart klein, dass sie nie eine Chance gegen diesen riesigen Killer hatte.
Der ultimativer Raubdinosaurier
Wir befinden uns 155 Millionen Jahre in der Vergangenheit in einer nordamerikanischen Flussebene. Ein Muskelbündel von anderthalb Tonnen steht reglos auf seinen beiden kräftigen Beinen und schaut sich um. Der riesige Dinosaurier ist ganz allein. Für einen Moment öffnet er seinen Kiefer und entblößt seine eng anliegenden, messerscharfen Zähne, die schon viel zu lange ohne frisches Fleisch auskommen mussten. Er wedelt ein wenig mit den Armen und fährt mit seinen tödlichen Klauen durch die Luft, als würde er einen letzten Angriff starten. Dann humpelt der einsame Dinosaurier langsam in den seichten Fluss.
So beginnt die Geschichte von Big Joes letzten Stunden. Heute, ca. 155 Millionen Jahre später, ist Big Joe das besterhaltene Allosaurus-Skelett der Jurazeit, noch immer zu mehr als 95 Prozent erhalten! Der Allosaurus war das größte Raubtier seiner Zeit, ebenso wie es der Dimetrodon aus dem Perm-Zeitalter, der ebenfalls im Park zu erleben ist, 100 Millionen Jahre davor war. Und wieder 90 Millionen Jahre später hatte der T-Rex diesen Status inne.
Ein hartes Leben für einen harten Kerl
Big Joe schlüpft in einem üppigen, prähistorischen Wald voller Farne und riesiger Nadelbäume aus seinem Ei. Ein Frosch quakt in der Nähe, als Joe sich aus dem Nest erhebt und auf eine unerbittliche Welt trifft, die ihn zwingt, beinhart seine Lauf- und Angriffsfähigkeiten zu trainieren. Joe wächst in den folgenden Jahren massiv und entwickelt seine Jagdfähigkeiten. Bald hat er sich zu einem muskulösen, 9 Meter langen, mörderischen Killer an der Spitze der Nahrungskette entwickelt.
Die unteren Knochen in Big Joes rechtem Bein werden im Laufe seines Lebens einmal derart stark beschädigt, dass sie zusammenwachsen und beinahe einen Knochenklumpen bilden. Diese Verletzung zieht er sich wohl im blutigen Kampf gegen einen Raubsaurier oder bei der Jagd auf einen Stegosaurus zu. Aber Big Joe lebt trotz seiner krassen Verletzungen noch viele Jahre weiter. All dies ist an den Knochen zu erkennen, die heute in Knuthenborg ausgestellt sind.
Nicht satt – aber müde vom Leben
Diese starken Knochen fühlen sich am letzten Tag von Big Joes Leben viel zu schwer an. Plötzlich sinkt er im weichen Sand ein und droht das Gleichgewicht zu verlieren. Einen Moment lang hofft der Allosaurus, sich fangen zu können. Aber er bewegt sein rechtes Bein nicht schnell genug, und im nächsten Moment liegt dieser neun Meter lange Koloss ausgestreckt auf einer kleinen Sandbank. Er versucht sich aufzurichten, muss aber aufgeben. Stattdessen dreht den Kopf nach hinten, um wie ein letztes Mal seinen eigenen Schwanz zu sehen. Dann tut er seinen letzten Atemzug. Müde – nicht satt – aber müde vom Leben.
Ein paar Stunden später schwillt der Fluss an und bedeckt den Dinosaurierkörper langsam mit feinem Sand. Der Körper taucht erstmals wieder auf, als professionelle Dinosaurierforscher im Jahr 2015 eine Felsgruppe in Wyoming in den Vereinigten Staaten untersuchen. Sie machen große Augen, als sie eine riesige Sandsteinplatte losschlagen und das Skelett dieses Herrschers aus dem Jura-Zeitalter – des Raubsauriers Allosaurus – erblicken, das noch genauso daliegt wie bei seinem letzten Atemzug.
Heute steht Big Joe, das weltweit besterhaltene Exemplar des Killersauriers Allosaurus, mitten im Knuthenborg-Park.
Erfahren Sie hier mehr über den sensationellen Dinosaurierfund und die Erforschung dieses Skeletts.