Sclerocephaulus hauseri
Eine uralte Kannibalen-Amphibie
Der Sclerocephalus war ein Kusin des Eryops und des Edops und sah diesem sehr ähnlich. Auch hier haben wir es mit einer meterlangen Amphibie zu tun, die im Wasser geboren wurde und dort eine Transformation durchlief, um ausgewachsen an Land gehen zu können. Erst war er eine Larve im Wasser mit Kiemen und großen Augen. Dann schrumpften die Augen, während sich die Kiemen in Lungen verwandelten. Sein Bauch wuchs zu enormer Größe an, und mit ihm konnte sich der ausgewachsene Sclerocephalus nun an Land bewegen, wo er nach seiner Transformation vom Jungtier zum Erwachsenen lag und atmete.
Auch heute noch können wir solche Transformationen bei Fröschen sehen, die aus Kaulquappen entstehen – oder bei Schmetterlingen, die aus Larven schlüpfen. Der Sclerocephalus war wahrscheinlich kein ausgesprochen angenehmer Zeitgenosse. Es wurden Fossilien gefunden, die noch ein Teil des Mageninhalts enthielten. Deshalb wissen wir, dass seine Lieblingsspeise der Permfisch Paramblypterus war, der den heutigen Barschen und Rotaugen ähnelt. Darüber hinaus fraß er aber auch den einen oder den anderen unglücklichen Apateon. Er war aber sogar regelrechter Kannibale, der kleinere Exemplare der Scleracephalus-Art verschlang.
Größe: Etwa 1,5 Meter lang
Gewicht: Unbekannt
Periode: Spätes Kohlezeitalter bis frühe Permzeit (vor 301 bis 297 Millionen Jahren)
Ernährungsform: Fleischfresser, Kannibalismus
Lebensraum: Im Wasser und an Land
Fundorte: Primär in Deutschland